Leseprobe 1:

Der Klassenausflug ins Bergwerk:

Die Kinder stapften über die steile Stiege nach oben und man musste wirklich höllisch aufpassen, vor allem, um nicht auf den Gummimantel des Vordermannes zu steigen. Martin ließ einen etwas größeren Abstand zu Carina vor ihm, dann raunte er Sebastian zu: "Du, das mit den Geistern wäre doch gar nicht so schlecht. Ich glaube schon, dass die beiden ordentlich kreischen würden, wenn plötzlich aus einem Seitengang ein Gespenst erschiene!" "Sicher, aber wie willst du das machen?", fragte Sebastian aufgeregt. "Pass auf! Wenn wir jetzt in die alte Radstube gehen, kommen wir vorher durch einen engen Gang, durch den dann alle wieder zurück müssen. Wenn ich mich recht erinnere, ist am Beginn dieses Ganges links ein schmaler Seitenstollen, da können wir uns verstecken. Kommen die Mädchen am Retourweg vorbei, stürzen wir uns hinaus und ich wette, so laut können wir gar nicht schreien, wie die kreischen werden!" Martin wurde immer aufgeregter, der Plan schien ihm selber ständig besser zu gefallen. "Ich weiß nicht", zögerte Sebastian noch, "Herr Waldner hat doch gesagt, wir sollen bei der Gruppe bleiben und in keinen Seitenstollen hineingehen." "Ist ja doch nur ein kleines Stück, das wir da auf die Seite gehen, dann brauchen wir nur stehen bleiben und warten! Schau, da vorne ist es schon!", flüsterte Martin aufgeregt und bevor Sebastian noch einmal etwas einwenden konnte, war Martin schon in einem engen, niedrigen Seitenstollen verschwunden. Er streckte noch seine rechte Hand heraus und zog Sebastian mit einem heftigen Ruck nach. Das Ganze hatte sich so schnell und auch an einer relativ finsteren Stelle abgespielt, dass dem langen Erwin hinter ihnen, der sowieso immer nur ängstlich auf die Decke hinaufschielte, nichts aufgefallen war. Martin und Sebastian wichen noch ein paar Schritte in den finsteren, abschüssigen Stollen zurück, damit die Nachfolgenden, unter ihnen vor allem Frau Glubsch, nur ja nichts bemerkten. Jetzt drang nur mehr ein sehr schwacher Lichtschein zu den beiden Buben in den alten Seitenstollen. "Siehst du, so einfach ist das!", flüsterte Martin Sebastian lächelnd zu. "Jetzt müssen wir nur mehr warten!"